Kaitum 2

Im Jahr 2006 kam das Kaitum für zwei Personen auf den Markt. Anfangs hatten wir nur die Vision eines komfortablen und vielseitigen Tunnelzelts, das sich für viele Aktivitäten in allen Jahreszeiten eignen sollte. Also trieben zwei Leitgedanken die Entwicklung an. "Wir wollten ein möglichst leichtes Tunnelzelt mit zwei Eingängen und zwei Apsiden", erinnert sich Bo. "Das Kaitum war für alle gedacht, die sich ein Zelt wie das Keron mit zwei gegenüberliegenden Eingängen und Apsiden wünschen und gut auf die Stabilitätsreserven der Kategorie Black Label verzichten konnten." Außerdem wurde nach den erfolgsgekrönten Modellen Nallo 2 und 3 GT deutlich der Ruf nach einem ähnlich geräumigen und doch leichten Zelt mit zwei Apsiden laut.

Da in der Kategorie Red Label der Fokus mehr auf niedrigem Gewicht als auf bedingungsloser Robustheit liegt, entschieden wir uns für das 9mm-Gestänge und ein Außenzeltgewebe aus Kerlon 1200, wie wir es bereits für die Nallo-Serie benutzten. Ebenso kamen unterschiedliche Gestängelängen zum Einsatz. Zum Teil zur Gewichtsersparnis, aber auch da die unterschiedlich langen Stangen eine Form ermöglichten, die besser zum dünneren und leichteren Außenzeltgewebe Kerlon 1200 passte.

Das Kaitum bot einen weiteren Vorteil: Dank der unterschiedlichen Stangenlängen war es in der Mitte breiter und etwas höher. Dadurch fühlte es sich größer an, wie einer unserer Mitarbeiter in der Testphase bemerkte: "Wir waren auf einer Skitour unterwegs. Zwei von uns schliefen im Prototyp des Kaitum 2. Am nächsten Morgen gesellten sich zwei andere ins Zelt - einer schlüpfte zu uns ins Innenzelt und einer saß in der Apside. Es war so groß, dass ich wetten konnte, es sei ein 3er-Zelt!"

Das Kaitum schlug ein wie eine Bombe. Zwei Jahre in Folge, 2006 und 2007, wurde es von Deutschlands führenden Wandermagazin Outdoor mit dem Gear of the Year ausgezeichnet, und konnte 2006 sogar den Publikumspreis der Redaktion einheimsen. "Kaitum wurde durch sein unschlagbares Raum-/Gewichtverhältnis äußerst beliebt, vor allem unter Rucksacktouristen. Also mussten weitere Größenvarianten her", meint Bo. "2008 folgten Kaitum 3 und 2009 die GT-Versionen mit einer verlängerten Apside. Und 2017 wird die Kaitum-Familie um das Kaitum 4 und Kaitum 4 GT bereichert.

Da die Kaitum-Serie im Kern eine Red Label-Version des Kerons ist, eignet sie sich nicht für die anspruchsvollsten Abenteuer wie Polarexpeditionen oder Wüstentouren. Dafür sind diese Zelte die idealen Begleiter für alle, die in jeder Jahreszeit und unter allen Bedingungen unterwegs sein möchten. "Sowohl bei ausgesetzten, über der Baumgrenze liegenden Lagerplätzen, als auch in schützendem Gelände wie Wäldern", sagt Bo. "Die Kaitum-Modelle sind immer eine gute Wahl. Sie sind sehr stabil, schützen vor jedem Wetter und dank der zwei Apsiden bieten sie eine bessere Belüftung als beim Nallo GT - bei ähnlichem Gewicht."

Es ist gar nicht ungewöhnlich, dass Bo und Renate Hilleberg auf ihren Touren oft ein Kaitum 3 verwenden. "Es ist nicht zu schwer, sehr komfortabel und eignet sich für jede Jahreszeit", findet Bo. "An warmen Tagen lässt es sich hervorragend belüften, indem man beide Apsiden einrollt. Perfekt im Winter und im launischen Sommer, wie er so oft im Fjäll vorkommt!"

Unsere Red Label Zelte eignen sich für jedes Wetter und sind leicht genug für Rucksacktouren. Da sie fast jede Aufgabe erfüllen, überrascht es nicht, dass sie unsere beliebtesten Zeltmodelle sind.

Das 2012 eingeführte Label-System vereinfachte die Wahl des “richtigen” Zeltes. Modelle mit Kerlon 1200 Außenzelt wurden nun in der Kategorie “Red Label” geführt. Bo Hilleberg meinte, dass “sich diese Zelte in erster Line an erfahrene Rucksacktouristen richten, die zu jeder Jahreszeit unterwegs sind.” Das geringere Gewicht resultierte vom Kerlon 1200 und dem 9mm-Gestänge, und trennt sie damit von Black Label Ganzjahreszelten, die aus reißfesteren Kerlon 1800 und stärkerem 10mm-Gestänge bestehen.

Schnell merkten wir, dass sich die leichten, stabilen Red Label Zelte bestens für das Groß aller Benutzer eigneten. “Neulinge erhalten ein zuverlässiges Zelt mit großen Sicherheitsreserven, falls das Wetter im Sommer mal ausartet”, findet Bo. “Für erfahrene Benutzer sind sie oft eine leichtere Option. Und sie eignen sich bestens für Familien, die auch unter schwierigen Bedingungen unterwegs sind.”

Nallo war unser erstes Red Label Modell und erschien 1987 als Antwort auf die Nachfrage nach einer leichteren 2-Personen-Variante unseres Nammatjs der Kategorie Black Label. Der Weg dorthin führte zu besseren Designlösungen und neuem Gewebe. Wir konnten Gewicht einsparen, ohne unsere hohen Ansprüche an Stabilität und Robustheit aufgeben zu müssen. Schnell wuchs das Nallo zur Großfamilie an: Es folgten Nallo 2, 3 & 4, und GT-Modelle, die aufgrund der verlängerten Apsis zu einer neuen Bauart führten, die bis heute besteht. Alle nachfolgenden Red Label Zelte folgten dem Muster: leichtere Gewebe, 9mm-Gestänge, ein hoch angebrachter Lüfter und Stangen unterschiedlicher Länge – all dies, um Gewicht einzusparen, ohne die volle Allwettertauglichkeit aufzugeben.

Da die Nammatj-in-Nallo-Formel so gut funktionierte, wandten wir sie auf unser Staika an, das im Allak resultierte. Nun war es nur ein kleiner Schritt zum Einmannzelt, dem Soulo. Aus der Keron-Familie entstanden die Kaitum-Modelle, und Saivo und Tarra dienten als Inspiration für das Jannu. Ausnahmen bilden Akto und Unna: Sie sind von Haus aus Red Label Zelte, da sie gezielt als Solozelte für Nutzer entworfen sind, die unabhängig von den Jahreszeiten unterwegs sein möchten.

Die kleineren Red Label Modelle sind ungeheuer stabil – besonders Jannu und Soulo. Mit der Folge, dass einige sehr erfahrene Benutzer sie weitab unserer Empfehlung für Red Label Zelte zweckentfremden und erfolgreich auf Expeditionen einsetzen. So wählte Eric Larsen für seine Fahrradexpedition zum Südpol ein Akto. Lonnie Dupre nahm für die Erstbesteigung des Denali im Alleingang im Winter ein Soulo. Und Alexander Barber verwendet für seine Solobesteigungen auf 8000m Höhe im Himalaya stets ein Soulo oder Jannu. Trotzdem raten wir davon ab, Red Label Zelte für harte, über mehrere Monate andauernde Beanspruchungen einzusetzen, wie z.B. Weltreisen mit dem Fahrrad, Motorrad oder zu Fuß. Für solch anspruchsvolle Abenteuer empfehlen wir weiterhin unsere stabileren und robusteren Black Label Modelle.

Sieht man von solchen Extremen ab, sind Red Label Zelte ideale Begleiter für alle, die zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter unterwegs sind und eine gute Balance aus Leichtigkeit, Stabilität und Komfort fordern. Den Leitfaden zur Auswahl des richtigen Zelts gibt es auf der Seite “Die Wahl des richtigen Hillebergzeltes”.